Der Garten
Einführung
Ideen und Visionen sind wie Blumen.
Mit der richtigen Zuwendung und Pflege werden sie wunderschöne Blüten tragen.
Elisabeth Riedler
In der Entwicklung der Menschheit wird dem Garten eine wesentliche Bedeutung zugeschrieben.
Denn ohne die Schaffung von Gartenräumen wäre es nicht möglich gewesen,
dass sich der Mensch sesshaft gemacht hätte. Durch die Kultivierung des Gartens schuf sich der Mensch die nötige Sicherheit und den nötigen Schutz, um sich selbst zu versorgen und dadurch sesshaft werden zu können.
Gärten in ihren unterschiedlich schillernden Facetten sind aber auch noch viel mehr als nur Orte, die zur pflanzlichen Versorgung oder Dekoration dienen. In vielen Kulturen und Religionen repräsentiert der Garten einen geheiligten Bereich und daher ist es nicht verwunderlich, dass das Paradies als Garten gesehen wurde. Das Wort Paradies kommt etymologisch gesehen aus der altiranischen awestischen Sprache (pairi daēza = eingezäunte Fläche). Dem Alten Testament nach war das Paradies eine Stätte des dauerhaften Glücks, die Gott den ersten Menschen zum Aufenthalt geschaffen hat, den Garten Eden.
Das Wort Garten beschreibt ursprünglich einen eingezäunten, kultivierten Ort (indogermanisch Ghorto = Flechtwerk, Zaun, Eingefriedetes). Daher stellt der Garten im anfänglichen Sinn den Ursprung der Kultur dar
(lat. cultura = Pflege des Ackers, Bearbeitung; lat. culturs = Anbau und Pflege von Pflanzen, Pflege von Kunst und Unterricht). Der Garten ist ein Ort, der gepflegt wird, der friedlich ist und in dem sich die
kosmische Ordnung (griech. kosmos = Ordnung, Anstand, Schmuck) gegenüber dem wilden Chaos (griech. chaos = Leere, Durcheinander, ungeformte Masse) behaupten kann.
Der Garten ist somit ein eingefriedeter friedvoller Ort, der von Menschenhand geschaffen ist und ein von der unendlichen Naturlandschaft abgegrenztes Stück Land. Innerhalb dieses Bereiches wird eine eigene Welt geformt und eine persönliche Ordnung erschaffen.
So entsteht ein Garten mit Gesten und Handlungen des Gärtners. Seine Hände berühren die Erde, den Boden von Mutter Erde, er siebt die Erde und gräbt sie um, sät Samen aus oder pflanzt unterschiedliche Pflanzen, Kräuter, Blumen, Sträucher oder Bäume. Er wandelt eine Form der Vegetation in eine andere. Der Gärtner hegt und nährt den Garten oder lässt ihn frei wachsen. Er pflückt, stutzt und bei dieser Arbeit muss er sich ständig mit den Einflüssen der Natur auseinandersetzen. Schon aus diesem Grund kann der Gärtner seinen Garten nie zur Gänze bändigen. Selbst seine zwanghaftesten Bemühungen, seinen Garten zu kontrollieren, zu perfektionieren oder zu manipulieren, sind der Autonomie, den Zufällen und den Überraschungen der Natur ausgesetzt. Das zeigt sich auch, wie schnell sich ein wohl gehegter und gepflegter Garten wieder in eine Wildnis,
sprich in freie Natur zurückverwandelt.
Zu jedem Garten gehören auch Tore oder Türen und auch Zäune ganz automatisch dazu.
Tore bzw. Türen kennzeichnen den Übergang von einem Bereich in einen anderen. Sie zeigen unter anderem den Übergang von der freien Naturlandschaft in den persönlichen Bereich an, vom Außenraum in den Innenraum.
So wie man aus dem oben beschriebenen indogermansichen Wort „Ghorto“ erkennen kann, gehört auch der Zaun ganz selbstverständlich zum Garten dazu. Der Zaun grenzt nach außen ab und schafft gemeinsam mit dem Tor einen geschützten Bereich, indem man sich sicher fühlen kann. Der Zaun, der auch als Einfriedung bezeichnet werden kann, macht deutlich, dass wir innerhalb unserer Grenzen in Frieden leben möchten. Die Abgrenzung dient dem Schutz der Persönlichkeit und dem dazugehörigen Lebensraum vor äußeren Einflüssen, die von Menschenhand, aber auch von der Natur ausgehen können. Auch schützt der Zaun den Bereich, in dem die Seele des Menschen der Gartenseele begegnet und mit ihr eins werden kann.
Sicherlich fragst du dich nun aber, was hat das mit deinem Seelengarten zu tun?
Ein Gärtner mit einer positiven gärtnerischen Haltung sorgt zu jeder Jahreszeit für ein gutes Gleichgewicht im Garten. Dasselbe sollte in seinem Inneren passieren. Er nutzt das passende Werkzeug, den passenden Dünger und achtet auf die richtige Pflege im ihn umgebenden Garten. In seinem inneren Garten,
also seinem Seelengarten sollte dasselbe geschehen und genau hier komme ich ins Spiel.
Durch meine Begleitung wird es dir möglich, das richtige Werkzeug, die richtige Pflege, den richtigen Dünger im übertragenen Sinne als richtige Methode aus der Lebensberatung, dem Mentaltraining, dem Mudra-Training, dem Natur-Coaching oder der numerologischen Beratung zu nutzen, um unter anderem dein Weiterkommen, deine Entwicklung, deine Zielerreichung, deine Veränderungen,
deine Visionsumsetzung, aber auch Schattenintegration oder Blockadenauflösung zu verfolgen.
Das Gärtnern egal ob im äußeren oder inneren Garten ist ein immer wiederkehrender Kreislauf des Keimens, Entstehens, Formens, der mühsamen Arbeit, des Wachsens, des wieder Loslassens und Vergehens sowie in weiterer Folge auch des genussvollen Ruhens. Mit den gärtnerischen Handlungen und dem natürlichen Rhythmus des Jahreskreises durchläuft ein Gärtner auf ganz natürliche Weise diesen oben beschriebenen Kreislauf. Die keltische Kultur, die mit dem Rhythmus der Natur sehr verbunden war, hat diese Jahreskreisfeste immer groß gefeiert. Es waren Mond- und Sonnenfeste, die das Jahr begleiteten. Jedes dieser Feste, war unter anderem mit dem Rhythmus der Erde, einer Jahreszeit, einer Himmelsrichtung verbunden. Die jeweilige Himmelsrichtung, die genau den aktuellen Zeitpunkt der Natur darstellte.
Jeder Winter trägt die Stille und den nötigen Rückzug in sich, um das Neue in der Tiefe der Erde zu gebären.
Jeder Herbst führt dich zum Ernten, Reflektieren und zur Dankbarkeit über den vergangenen Zyklus, um das Loslassen einzuleiten. Damit sich der Kreis mit dem Winter wieder schließt.
Jeder Frühling bringt den Zauber des Anfangs mit sich.
Jeder Sommer trägt das Feuer des Lebens in sich, um mit dessen Kraft zu manifestieren.
In dem von Dipl. Päd. Dott.ssa. Mag. Ernestina Mazza entwickelten Natur-Coaching nutzt man dieses Wissen über die Jahreskreisfeste, die Himmelsrichtungen und mit deren Übergangsphasen, mit den Zeitqualitäten sowie metaphorischen und psychologischen Qualitäten und spiegelt die eigene Persönlichkeit, die eigenen Lebensphasen bzw. Lebensthemen auf die Natur, die die gleichen Zyklen durchläuft wie auch ein Mensch mit seinen unterschiedlichen Lebensthemen und Lebenssituationen.
Ein Gärtner, der mit seinem Garten verbunden ist, lebt nach diesen Zyklen und diesem Rhythmus in seinem Garten und kommt dadurch auch automatisch mit diesen Zyklen und Rhythmen in seinem Inneren in Berührung. Daher ist es auch ein ganz natürlicher Prozess, dass ein Garten je nachdem welche Persönlichkeit ihn anlegt, immer die Handschrift des Gärtners, seiner inneren Einstellung, seiner Charakterzüge, seines Wesens trägt. Dementsprechend kommt es auf ganz selbstverständliche Art und Weise dazu, dass der eine oder andere mehr oder weniger jätet, schneidet, aufbindet, pflegt und hegt und somit auch die einen oder anderen Pflanzen besser oder schlechten in den jeweiligen Gärten wachsen. Nicht jeder Gärtner kann mit jeder Pflanze und nicht jede Pflanze kann mit jedem Gärtner. Ein Mensch, der mit seinem Garten tief verbunden ist, überträgt sein Inneres
mit seinen seelischen, geistigen und körperlichen Inhalten auf den eigenen äußeren Garten, der somit Ausdruck seines inneren Seelengartens wird.
Den inneren (Seelen-) Garten durch den äußeren Garten zum Ausdruck bringen
Demgemäß wird während der gärtnerischen Tätigkeiten der Gärtner auch immer wieder mit seinem eigenen Innenleben, seinen Charakterzügen, seinen Glaubenssätzen, seinen Stärken und Schwächen konfrontiert. Gleichsam kommt er aber auch mit positiven Gefühlen und Emotionen, wie Freude, Dankbarkeit, Verbundenheit, Fürsorge oder Motivation in Berührung. Er lauscht auf die Botschaften und Reaktionen seines Gartens und seines Innenlebens. Hört zu, beobachtet, fühlt und nutzt all seine Sinne. Dadurch entwickelt er ganz automatisch immer mehr Achtsamkeit für sich und seine Gartenlandschaft. Auf diese Weise kommen ganz viele Gefühle und Verhaltensweisen zum Vorschein. Daher ist es ein ganz natürlicher Prozess, dass der jeweilige Gärtner seinen inneren Seelengarten mit seinem Reichtum, seinen Schattenseiten, aber auch mit seinen noch zu entdeckenden und entfaltenden Bereichen nicht nur durch Techniken aus der Lebensberatung, Imaginationen oder einer numerologischen Analyse in Berührung kommt, sondern auch durch den eigenen Garten zum Ausdruck bringt. In diesem Fall dient der dich umgebende Garten als Spiegel deines Seelengartens. Demgemäß bringen jede Handlung, jede dekorative Form, jede Pflanze, Blume, jeder Baum und Strauch und auch jedes Kraut im Garten etwas vom Inneren des Gärtners zum Ausdruck. Daher fühlt sich auch nicht jede Person in jedem noch so schönen Garten gleich wohl.
Falls du einen Garten hegst und pflegst, hast du dir genau das schon einmal überlegt?
Und wird dir nun bewusst, warum dein Garten so ausschaut, wie er ausschaut?Oder warum du schon immer das eine oder andere verändern wolltest?
Falls du keinen eigenen äußeren Garten besitzt, hast du dir schon einmal überlegt, in welchen Gärten du dich besonders wohl fühlst und in welchen eher weniger?
Der äußere Garten bekommt einen inneren Bruder – den Seelengarten.
Dieser Seelengarten stellt einen heiligen Raum dar, weil
er nicht mehr nur dem materiellen Haben dient,
sondern auch dem innerlichen Sein.“
Ruth Ammann